Über mich

MMag. Dr. Daniel Gutschner

Ich habe an der Universität Innsbruck (Ö) Abschlüsse in Pädagogik und Psychologie erworben und an der Universität Basel (CH) in klinischer Psychologie promoviert. Ich bin in Österreich in den vom Bundesministerium geführten Listen als Fachpsychologe für klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie und im Schweizerischen Psychologieberuferegister (PsyReg) als Psychologe eingetragen. Zudem bin ich beim österreichischen Hauptverband der Gerichtssachverständigen als beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger zugelassen. 2022 habe ich das CAS "Leadership und Führung im Sozial- und Gesundheitswesen" abgeschlossen.

Als promovierter Psychologe bin ich Mitglied mehrerer wichtiger Berufsverbände, so unter anderem im Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP), dem Hauptverband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen und der Gesellschaft kritischer Psychologen und Psychologinnen (GkPP). In der Schweiz gehöre ich dem Schweizerischen Berufsverbands für Angewandte Psychologie (SBAP) sowie der Schweizer Kaderorganisation Swiss Leaders an.

Zudem bin ich als Berater nach § 95 Abs. 1a AußStrG "Elternberatung vor einvernehmlicher Scheidung" anerkannt.

Vor 20 Jahren habe ich in Bern (CH) das Institut für Forensik, Rechtspsychologie und Beratung (IFB) als rechtspsychologische Fachstelle eröffnet und mich in diesem Rahmen intensiv mit straffälligen Jugendlichen – sowohl im Forschungsbereich wie im psychotherapeutischen Sinne – auseinandergesetzt. Seit 2007 bin ich in Österreich als beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger tätig.

In den darauffolgenden Jahren kam die intensive und oft hochkomplexe Arbeit im Bereich zivilrechtlicher und familienrechtlicher Begutachtungen dazu.

Mit dem IFB initiierte und entwickelte ich verschiedene Behandlungs- und Forschungsprojekte, etwa Einzel- und Gruppenbehandlungen mit psychisch erkrankten Eltern, Supervision für Eltern im Trennungs- und Scheidungsprozess (SISP) mit Schwerpunkt auf der Rolle des Kindes und wie Kindeseltern trotz schwieriger Trennung gute Eltern bleiben können, oder auch das Multisystemische Antiaggressions-Programm (MAAP), die Wirksamkeitsstudie von stationären Maßnahmen sowie eine Langzeitstudie mit straffälligen Jugendlichen, die immer noch läuft. Zudem publizierte ich, auch zusammen mit meinen Mitarbeitenden, regelmäßig Artikel in einschlägigen Fachzeitschriften und Fachbüchern. Zurzeit bin ich an den Vorbereitungen für die Follow-up-Erhebungen der seit 20 Jahre laufenden prospektiven Langzeitstudie.

In den letzten Jahren lagen meine Schwerpunkte auf Begutachtungen im Erwachsenenschutz, Begutachtungen und Interventionen bei Besuchsrechtsschwierigkeiten sowie Abklärungen bei Fragen der Rückplatzierung fremduntergebrachter Kinder. Durch neue Herangehensweisen konnten im Bereich der Besuchsrechtsschwierigkeiten oft gute Lösungen erzielt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt war und ist meine Dozententätigkeit. Dabei organisiere ich eigene Veranstaltungen zu verschiedenen Themen oder aber werde von Behörden und Organisationen als Referent eingeladen.

Seit meiner unfreiwilligen Medienpräsenz in der Schweiz als KESB-Experte oder KESB-Gutachter (siehe dazu Aktuell) führe ich das IFB Bern und das IFP Rankweil als Fachpraxis weiter. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass alle meine bisherigen beruflichen Tätigkeiten, welche vorwiegend positive, aber auch rauere Phasen beinhalteten, immens wichtige berufliche Erfahrungen darstellen. Diese kann ich im Rahmen meiner Supervisionstätigkeiten und in der Rolle als Coach gut einbringen und so das Gegenüber maximal davon profitieren lassen.

Ebenfalls ist in den letzten Jahren der betriebliche und innerbetrieblich Druck in den unterschiedlichen Branchen deutlich gestiegen, was sich auf den verschiedensten Führungsebenen und bei vielen Fachkräften bemerkbar macht. Mit meiner Erfahrung als Leiter eines hochkomplexen und medial an der Front stehenden Unternehmens in Verbindung mit meinen Kenntnissen des neusten Stands in Organisationsberatung und Managementsystemen kann ich Mitarbeiter und Führungspersonen im Rahmen von Coachings und Supervisionen ideal unterstützen. Es zeigt sich immer wieder, dass schon nach wenigen Interventionen der emotionale und psychische Druck von Entscheidungsträgern genommen und die Erarbeitung und Umsetzung eines klareren Strategiebildes und -weges möglich wird. Am wichtigsten ist hier, das gesunde psychische Gleichgewicht zwischen Familie, persönlichem Erleben und dem Betrieb zu finden und aufrechtzuerhalten; eine äußerst schwierige Aufgabe, die oftmals fachlichen Rat erfordert.

Im Rahmen meiner Weiterbildung wie auch meiner Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Betrieben (Supervisionen, Beratungstätigkeit etc.) habe ich erkannt, dass Instrumente aus der Organisationsentwicklung sich sehr gut für die Arbeit mit Personen eignen, die in schwierigen Trennungs- und Scheidungssituationen oder in entsprechenden Entscheidungsprozessen (Trennung oder nicht?) stehen. Grund dafür ist, dass diese Themen oft sehr stark emotional besetzt sind und diese Emotionen den Weg der Entscheidungsfindung (zu) sehr beeinflussen. Aus der Organisationsentwicklung kennen wir verschiedene Ansätze und Tools, welche hilfreich sind, um Entscheidungen zu treffen, die nicht vorwiegend emotionsgeleitet sind.

Ähnliche Erfahrungen machte ich auch in der Arbeit mit Personen, welche sich zur verdienten Ruhe setzen wollten und dabei nicht nur keine Ruhe fanden, sondern mehr Unruhe. In der Wirtschaftswelt hat man schon sehr früh erkannt, dass weitreichende Veränderungen – unter Zuhilfenahme spezifischer Instrumente (Change-Management-Tools) – gut vorbereitet und begleitet werden müssen. Leider wird dies im privaten Bereich häufig gänzlich übersehen, obwohl es doch für jede und jeden persönlich wichtig sein müsste. Dabei können oftmals bereits wenige Interventionen im Sinne eines Change-Management-Prozesses ein System (Familie/Paar) für den weiteren gemeinsamen Weg unterstützen, was im Interesse der psychischen und emotionalen Gesundheit aller Beteiligten liegen sollte.

Qualitätskriterien

Die im Rahmen der Begutachtung eingesetzten Methoden orientieren sich nach den aktuellen wissenschaftlich akzeptierten Gütekriterien.

Als Sachverständige oder involvierte Fachpersonen in hochkomplexen und hochemotionalen Angelegenheiten, wie sie oft in familienrechtlichen Verfahren bestehen, kann man leicht diskreditiert und ungerechtfertigterweise für angebliches Fehlverhalten an den Pranger gestellt werden. Auch ich war insbesondere in den Schweizer Medien als KESB-Experte oder KESB-Gutachter einem dirty campaigning ausgesetzt und mit verschiedenen Vorwürfen und der Verbreitung von Unwahrheiten konfrontiert.

Von der Rekurskommission Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen(FSP) wurde ich in allen mir angelasteten Punkten freigesprochen: Meine Gutachten wurden demnach fachlich wie auch inhaltlich ordnungsgemäß und nach den geltenden Qualitätsrichtlinien erstellt und es wurde kein Mangel in meinem Umgang mit den Klienten festgestellt.

Ich werte diesen Entscheid als Wiederherstellung meiner Reputation und betrachte dieses für mich sehr belastende Kapitel nun als abgeschlossen. 

Bei Interesse bin ich bereit, Ihnen die Entscheide in anonymer Form zukommen zu lassen.

 

Publikationen und Forschung

laufende Forschungsprojekte:

  • BARO.ch Screeninginstrument für jugendlicher Straftäter: Follow-up
  • 25-jährige prospektive Langzeitstudie mit dissozialen Jugendlichen

Auf Anfrage stelle ich Ihnen gerne die Informationen zu den vergangenen Forschungsprojekte zu.

 

Publikationen:

  • Gutschner, D., Kobel, B., Feurer, E. und Schild, S. (2016). Prognosestellung und Risikoeinschätzung bei straffällig gewordenen Jugendlichen in Völkl-Kernstock, S. & Ch. Kienbacher (Hrsg.), Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wien Springer-Verlag
     
  • Kobel, B., Feurer, E., Schild, S. & Gutschner, D. (2013). SISP – Supervision im Trennungs- und Scheidungsprozess SSD – Supervision en cas de séparation et divorce. Fampra, 14 (1), 124 – 142.
     
  • Gutschner, D. ,Völkl-Kernstock, S., Perret, A., Doreleijers, T.A.H., Vermeiren, R., Fegert, J.M. & Schmeck, K. (2011). Screeninginstrument zur Erfassung psychischer Störungen bei straffälligen Jugendlichen - Eine Validierungsstudie. NeuroPsychiatrie, 25 (1), 26 – 35.
     
  • Völkl-Kernstock, S., Bein, N., Klicpera, C., Friedrich, M.H. & Gutschner, D. (2008). Die Arbeit Österreichischer Sachverständiger in Obsorge- und Besuchsrechtsverfahren. NeuroPsychiatrie, 23, 268 – 276.
     
  • Gutschner, D. Völkl-Kernstock, S., Perret, A., Fegert, J.M., Schmeck, K. & Schmid, M. (2009). Einflussfaktoren für delinquentes Verhalten bei straffälligen Jugendlichen in der Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Kriminologie , 1, 29 – 36.
     
  • Gutschner, D., Perret, A., Völkl-Kernstock, S., Doreleijers, T.A.H., Fegert, J.M. & Schmeck, K. (2008). Ersterfassung jugendlicher Sexualstraftäter. Über die deutschsprachige Version eines aktuellen Screeninginstruments. Zeitschrift für Sexualforschung, 21 (3), 236 – 248.
     
  • Gutschner, D., Völkl-Kernstock, S., Kobel, B. & Friedrich, M.H. (2008).Grundlagen und wichtige Kriterien für die Erstellung von Obsorgegutachten. Österreichische Richterzeitung, 296 – 272.
     
  • Gutschner, D., Völkl-Kernstock, S., Niklaus, P., Jäggi, S., Schmid, M., Fegert, J.M., Schmeck, K. & Keller, F. (2007). Der Einsatz eines Ersterfassungs- und eines Zielerreichungsinstruments im Jugendstrafrecht.  Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe, 408.
     
  • Gutschner, D., Kobel, B., Niklaus P., Schmid M., Fegert, J.M. & Schmeck, K. (2007). Das neue Schweizerische Jugendstrafgesetz (JStG). Wichtige Änderungen aus kinder- und jugendpsychologisch-psychiatrischer Sicht.  ZStrR, 1, S. 44 – 56.
     
  • Gutschner, D., Völkl-Kernstock, S., Kobel, B. (2006). Das Multisystemische Anti–Aggressions–Programm. Psychologie & Erziehung, 32 (2).
  • Gutschner, D., Völkl-Kernstock, S., Blocher, E., Lavater, B. & Friedrich, M.H. (2006). Forensische Sachverständigentätigkeit im Jugendstrafrecht – Ein Vergleich zwischen Österreich und Schweiz. Österreichische Richterzeitung, 195 – 199.
     
  • Gutschner, D. (2006). BARO – Instrument zur Erstbeurteilung von jugendlichen Straftätern. Zeitschrift für Jugendkriminalität und Jugendhilfe, 2, 133 – 139.
     
  • Gutschner, D., Fegert J.M., Lutz, K. & Schmeck, K. (2005). Standardisierte Instrumente zur Vorabklärung und Begutachtung im Jugendstrafrecht. Info Bulletin, Bundesamt für Justiz Bern, 4, 18 – 21.
     
  • Gutschner, D., Fegert, J.M. & Schmeck, K. (2005b). Strafrechtliche Begutachtung im Kindes- und Jugendalter in der Schweiz. Jahresheft für forensische Psychiatrie „Die Begutachtung Heranwachsender“, 2, 33 – 43.
     
  • Gutschner, D. (2005). Welche Massnahmen machen einen Sinn? Auszug der Ergebnisse einer 25jährigen prospektiven Langzeitstudie mit dissozialen Jugendlichen in der Schweiz. In N. Saimeh (Hrsg.), Was wirkt? Prävention – Behandlung – Rehabilitation, 86 – 96. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
     
  • Gutschner, D. (2005a). Strafrechtliche Begutachtung im Kindes- und Jugendalter in der Schweiz. In K.-P. Dahle & R. Volbert (Hrsg.), Entwicklungspsychologische Aspekte der Rechtspsychologie, 70 – 79. Göttingen: Hogrefe.
     
  • Gutschner, D. & Doreleijers, T.A.H. (2004). Das Screeninginstrument BARO zur Erstbeurteilung von jugendlichen Straftätern. Zeitschrift für Nervenheilkunde, 6, 33 – 39.
     
  • Gutschner, D. & Doreleijers, T.A.H. (2004a). Das Screeninginstrument BARO.ch für sozial auffällige Jugendliche. Vierteljahresschrift der Heilpädagogik, 73, 191 – 202.
     
  • Gutschner, D. & Doreleijers, T.A.H. (2001). Das Screeninginstrument BARO.ch für sozial auffällige Jugendliche. Berner Schriftenreihe zur Kinder- und Jugendpsychiatrie, 3 (3), 69 – 83.